Zur Startseite

BN-Interkulturell

Gentechnik, Ernährung, Marktschirm

Heilkräutergarten Hallertor

Ortsgruppen

Zabo/Dutzendteich

Ziegelstein/Buchenbühl

Publikationen

  • Home  › 
  • Aktuelles

Tag des Baumes 2025

Der Arbeitskreis Bäume in der Stadt, die Bäume für Nürnberg Stiftung und der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR), feierten am 25. April im Nürnberger Stadtpark den Tag des Baumes.

28.04.2025

Es war einst ein Baumfreund, der amerikanische Politiker Julius St. Morton, der diesen Festtag initiierte. 1872 beantragte er (bei der Regierung von Nebraska) die „Arbor Day Resolution“, die binnen 20 Jahren in allen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten angenommen wurde. Seit 1952 begehen wir hierzulande den Tag des Baumes.

Welcher Ort wäre für diesen Tag besser geeignet als der Stadtpark, in dem auf ca. 19 ha eine Vielfalt an (nicht allein) heimischen Bäumen zu bewundern ist? Hier, gegenüber vom Schillerdenkmal, steht der älteste Baum Nürnbergs, eine geschätzt 400 Jahre alte Sommerlinde. Überhaupt hat sich viel verändert, seitdem um das Jahr 1759 der Waldamtmann Johann Burkart Volkamer von Kirchensittenbach mit dem Pflanzen von Linden und Rosskastanien begann. 

Eröffnung und Baumtaufe

Den Tag des Baumes eröffneten die Umwelt- und Gesundheitsreferentin Britta Walthelm, Margit Grüll (Bäume für Nürnberg Stiftung) und Mathias Schmidt (BUND Naturschutz) mit kurzen Ansprachen. Darin wiesen sie auf die große Bedeutung der Bäume in der Stadt für gesunde Lebensverhältnisse und ein erträgliches Lebensklima hin, besonders in Anbetracht der erwartbaren heißen und trockenen Sommer. Wie auch alle anderen Sachkundigen betonen, müssen wir für ein erträgliches Stadtklima so schnell wie möglich viele neue Bäume pflanzen. Gleichzeitig sind die alten Bäume so gut es geht zu erhalten und zu pflegen. 

Mathias Schmidt betonte, dass der aktuelle Haushalt der Stadt hinter dieser Einsicht leider weit zurückbleibt. „Unsere schöne Stadt ist historisch gewachsen und demnach in vielen Bereichen dicht bebaut und versiegelt. Man muss sich also doppelt anstrengen, in diesen Stadtteilen mehr Grün einkehren zu lassen. In Zukunft darf keine Straße mehr ohne Baum und kein Platz ohne natürlichen Schatten zu sehen sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Blattmasse der Bäume nicht nur Schatten spendet, sondern über die Verdunstung auch das Umfeld des Baumes kühlt. Für eine lebenswerte Stadt der Zukunft sind klimaresistente Bäume also unverzichtbar. Und dafür arbeiten wir jeden Tag.“

Im Anschluss wurde ein neu gepflanzter, schon ziemlich großer Jungbaum feierlich „getauft".

Baumbewässerung

Aus dem Baumbericht von SÖR 2024 (S. 12): „Wenig Niederschläge und tiefgründige sandige Böden mit geringer Wasserhaltefähigkeit stellen die Bäume in Nürnberg vor besondere Herausforderungen. Das Gießen im Stadtgebiet hat deshalb eine hohe Bedeutung, um regelmäßig genügend Wasser zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen des Jungbaumpflegekonzepts und zur Sicherung des nachhaltigen Anwachserfolgs wässert SÖR aktuell bis zum 15. Standjahr Bäume im Straßengrün und in Grünanlagen. SÖR beauftragt Firmen mit der Baumwässerung vom vierten bis zum 15. Standjahr. In den ersten drei Standjahren nach der Pflanzung erfolgt die Bewässerung im Rahmen der Anwuchs- und Entwicklungspflege durch die Fachfirma, die den Baum gepflanzt hat. ... Auch 2024 wurde die Baumbewässerung als Teil des Jungbaumpflegekonzepts umgesetzt. Hierfür würde ein Budget von 1 Mio. Euro für die Bewässerung von ca. 10.000 Bäumen mit rd. 100.000 Wässergängen zur Verfügung gestellt. In 2025 sollen zusätzliche Hitzewässerungen die Anzahl der Wässergänge auf rd. 200.000 nochmal verdoppeln. Die Vergabe der Fremdleistungen wurde im Werkausschuss SÖR am 26.03.2025 genehmigt.“ 

Nürnberg nimmt mit seiner fortschrittlichen Baumbewässerung eine Vorreiterrolle unter den Städten der Republik ein. Gerade Straßenbäume auf sandigem Boden, mit der rückgestrahlten Hitze der Gebäude, sind auf Wasser dringend angewiesen. Fremdfirmen, Wässerpaten, Bewässerung durch Polzei und/oder Schwimmbadbewässerung in den kritischen Sommermonaten: Hier können andere Kommunen sich ein gutes Beispiel abschauen. 

Jürgen Arauner ist zum zweiten Mal zum Tag des Baumes mit einem seiner Wässerfahrzeuge dabei. Er bewässert in Nürnberg täglich ca. 500 bis 800 Bäume. Seine Fahrzeuge sind für diesen Zweck von ihm entwickelt: ein Wasserfass, ein spezieller Gießarm, eine leistungsfähige Software, die den Datenaustausch mit dem Auftraggeber ermöglicht. 

Wie kam er dazu? Zunächst wässerte er Wohnanlagen in Fürth mit Schläuchen (ARAUNER Facility Services). Ein Landwirt, der mit einem umfunktionierten Güllefass Bäume wässerte, auch Schläuche benutzte, brachte ihn auf die Idee, das Ganze müsste doch besser zu machen sein. Es kam zur Kooperation mit der Stadt Nürnberg. Heute wässert er mit fünf Wagen so präzise, dass der Wasserstrahl aus zwei Meter Höhe (200 Liter pro Baum) sanft zu Boden geht und bepflanzte Baumscheiben nicht zerstört. Während der Wässerroute werden die Daten mit dem Auftraggeber abgeglichen. Fällt den Fahrern auf, dass eine Baumscheibe kein Wasser aufnehmen kann (z.B. zu klein) oder ein Baum sichtlich Probleme hat, kann die Information sofort weitergegeben werden. Von sich sagt Jürgen Arauner, er habe nie das Gefühl, dass er arbeiten müsse: „Grün lebt und macht glücklich.“

Text: Heinz Schaarschmidt, Mathias Schmidt, Ramona Kraetke