Vater-Kind-Gruppe „Abenteuer Wald“
Wo, wenn nicht im Wald weht der Hauch von Abenteuer durch das Geäst?
Im Juni und Juli war es endlich wieder soweit und die Hygienekonzepte ließen es zu, dass sieben Grundschulkinder mit ihren Vätern im Wald hinter dem Nürnberger Tiergarten unter der Leitung von Sarah Dörlitz ihrem Abenteuergefühl nachspüren und zu kleinen und großen Waldentdeckern werden konnten.
Beim ersten Treffen war natürlich erst einmal Kennenlernen angesagt – das gegenseitige in der Gruppe, aber auch das der Umgebung. Hierfür fanden sich Kinder und Erwachsene in einem Kreis und stellten sich vor: Emil Eichhörnchen, Hannah Hase, Daniel Dachs und Sarah Schlange waren mit dabei. Und schwupps, schon wurde gerätselt, welche Tiere denn noch hier im Wald zu finden sein könnten.
Aber nicht nur die Fauna, sondern auch die Flora wurde von den kleinen Forschern schon bald erkundet. Wusstet ihr nämlich, dass man Memory nicht nur im Wohnzimmer spielen kann? Ein Farnblatt, ein Stück Rinde, ein paar Nadeln und ein Eichenblatt unter einem weißen Tuch versteckt, welches nur für wenige Sekunden gelüftet wird, um die Gegenstände zu betrachten, und in Windeseile schwärmten die Kinder mit ihren Vätern an den Händen aus, um das Gesehene in der Umgebung zu finden und so schnell wie möglich neben dem Tuch zusammenzutragen. Habe ich mich an alles erinnert? Sieht mein Rindenstück genau so aus wie das unter dem Tuch? Ist mein Blatt auch ein Eichenblatt oder stammt es von einem anderen Baum?
Die Frage, wie die Tiere und Pflanzen im Ökosystem Wald zusammenhängen, war das Anfangsthema beim zweiten Treffen. Hierzu wurden verschiedene Rollen eingenommen: Die einen waren zum Beispiel ein Rotfuchs, wieder andere eine Amsel, und auch Ameisen sowie der Wald-Sauerklee waren dabei. Die Amsel frisst also die Ameisen und diese brauchen Pflanzen, wie den Klee und so weiter. Schon bald konnten wir mit einer Schnur, die wir uns entsprechend der Verbindungen zuwarfen, die Zusammenhänge erkennen. Was aber, wenn der Fuchs verschwindet? Nach und nach brach das „Spinnennetz“, welches sich bildlich ergeben hatte, wieder zusammen und die Kinder verstanden, dass jedes Lebewesen, auch der Mensch, hier eine Rolle spielt.
Nun war ein bisschen mehr Bewegung gefragt: Verstecken im Wald – ein immer beliebter Klassiker! Gefolgt von einer Runde Tierchen näher betrachten in der Becherlupe. Da wurden einige Kinder sogar so mutig, dass Würmer, Schnecken und Käfer mit den Händen direkt angefasst und in der Gruppe rumgereicht wurden. „Hier nimm mal den Käfer, das kitzelt richtig, wenn der über die Hand läuft!“
Und auch zum Abschluss des Treffens ging es nochmal ums Fühlen – Baumbegegnungen standen an. Dafür machten sich Väter und Kinder abwechselnd mit verbundenen Augen und geführt von dem jeweils anderen daran, die unterschiedlichen Bäume in der Umgebung ganz genau zu ertasten, um dann wieder weggeführt den richtigen Baum anhand von Stammdurchmesser, bestimmten Ästen und Wurzeln oder einer besonders auffälligen Rinde wiederzuerkennen.
Für den letzten Termin hatten sich die Teilnehmer gewünscht, etwas aus Naturmaterialien zu bauen. Während die Kinder fleißig Äste in verschiedenen Größen zusammentrugen, waren einige Väter schon mit Sägen bewaffnet und fertigten die Einzelteile für Stühle, die (angelehnt an den Fels) sogar einer Sitzprobe standhielten, ganz ohne Schrauben und Nägel. Auch ein Piratenschiff und ein Barfußpfad ließen sich bald im Wald erkennen und luden zum Ausprobieren ein. Schließlich wurden noch kleine Waldwichtel aus Klopapierrollen und Stöcken gebastelt, die dann zuHause den Müttern von den spannenden Abenteuern im Wald berichten konnten.
Am Ende waren sich alle einig: Der Wald macht Spaß und man kann hier einiges lernen!
Weiter geht es im Oktober, Termine und Anmeldung unter: www.zoff-harmonie.de oder Tel.: 0911/24 44 94 93
Fotos: Sarah Dörlitz