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Tafel 8: Stieleiche

Kein anderes einheimisches Holz hat die Widerstandskraft der Eiche oder auch nur ähnlich gute Haltbarkeitseigenschaften unter Wasser. Schiffe, Brückenpfähle und Whiskyfässer wurden daraus gezimmert. Die Rinde, das Laub und die Früchte der Eiche sind sehr gerbstoffhaltig und wurden daher in der Ledergerberei eingesetzt. Dazu kommt noch, dass sie außerordentlich sturmfest, im Alter aber blitzgefährdet ist.

Unsere heimischen Stieleichen (Quercus robur) bieten außerdem noch hunderten von Insektenarten und deren Larven Futter und Lebensraum. Den Bienen liefern die Eichen im Mai Pollen, im Juni Blatthonig. Die Früchte sind eine wichtige Nahrung für viele Vogel- und Säugetierarten. Da so viele Insekten an der Eiche leben, ist es nicht verwunderlich, dass die Eiche anfällig für den Befall durch Eichensplintkäfer und Eichenwickler ist.

Für die Germanen war die Eiche kein normaler Baum, sondern sie weihten die Eiche ihrem Gott Donar. Alte und ehrwürdige Exemplare standen als sogenannte Donareichen unter einem besonderen Schutz. Und nicht nur für die Germanen hatte der Baum eine Bedeutung: Bis heute gilt die Eiche in vielen Kulturen Europas als Sinnbild für Standhaftigkeit, Weisheit, Wahrheit, Treue und Heldentum. Eicheln und Eichenlaub zieren vor allem in Deutschland Münzen, Wappen und Rangabzeichen. So findet man Blätter und Früchte der Stieleiche auf Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücken.

Die Eiche ist allgemein bodentolerant und relativ anspruchslos. Zwar wächst sie auf mineralreichen und feuchten Böden am besten, gedeiht aber auch gut auf trockenen und verarmten Böden. Außerdem ist sie frosthart, liebt aber die Wärme. Sommerliche Trockenzeiten verträgt sie auch auf den sandigen Extremstandorten des Reichswaldes ohne Schaden, da ihre extrem langen Pfahlwurzeln bis in feuchten Boden reichen.

Eicheln galten früher als hervorragende Nahrung mit reichlich Stärke, Eiweiß und Fett, mussten aber vorher entbittert werden. Getreide wurde noch bis ins Mittelalter mit Eichelmehl gestreckt. Heute noch werden Eicheln in manchen Ländern zur Schweinemast verwendet, dies gibt dem Fleisch besondere Festigkeit und Würze.