Biologische Vielfalt auf der Stadtmauer
2018 – das dritte Jahr
Auch 2018 bewirtschaften die Grundschulklassen der Knauerschule und der Grundschule St. Johannis begleitet von Heide Werner und Barbara Philipp vom BUND Naturschutz Beete auf der Stadtmauer. Beim diesjährigen Sommerfest gab es wieder ein reichhhaltiges Picknick mit selbstgezogenem Gemüse und Kräutern aus der neuen Kräuterschnecke.
Hier finden Sie dazu einen Bericht aus dem Marktspiegel.
Das dritte Jahr „Auf der Mauer“ ist für die Schülerinnen und Schüler der Grundschulen St. Johannis und Knauerstraße eine große Herausforderung: Wasser tragen, gießen, gießen und noch mal gießen!
Und weil wir trotzdem nicht hinterherkommen, sieht es auf der Mauer mittlerweile ziemlich nach Steppe aus. Der Mais ist verdorrt und umgefallen, das Kartoffelkraut seit Anfang August verschwunden, die wunderbaren lila Bohnen wurden leider nicht von uns geerntet, sondern haben offenbar andere Liebhaber gefunden. Dafür wachsen und gedeihen die Kräuter auf der Kräuterschnecke! Wenn man mal von der Brunnenkresse absieht, die den ersten Monat nicht überlebt hat ... Salbei, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut – die mediterranen Kräuter! – dazu Minze, Zitronenmelisse und Basilikum wachsen und wuchern.
Auf einigen Beeten sieht es trotz Dürre auch ziemlich urwaldig aus: Hier haben sich Tomaten ausgebreitet, zum Teil hatten sie sich im vergangenen Jahr ausgesamt und sind ungeplant wiedergekommen. Ihnen scheint die Sonne gerade recht zu kommen, jedenfalls haben sie viele wunderbar süße Früchtchen. Süße Früchte hatten auch unsere Sträucher, das ist allerdings schon ein paar Monate her. Im Juni konnten wir schwarze, rote und weiße Johannisbeeren ernten und sogar ein paar Himbeeren.
Beim Sommerfest im Juli kam dann mit den Vertretern der Sparkasse die freudige Überraschung: Es geht weiter! Die Sparkasse will unser Mauer-Projekt weiter fördern und wir können nun im Herbst die Beete nicht nur abernten und winterfest machen, sondern mit neuen Klassen die nächste Saison vorbereiten. Wir, Heide Werner und Barbara Philipp, freuen uns schon darauf!
Halbzeit auf der Mauer
Im zweiten Jahr pflanzen und pflegen, gießen und ernten Schülerinnen und Schüler von zwei Nürnberger Grundschulklassen Beete im Spittlertorzwinger.
Bereits Ende März säten die Kinder in der Schule Tomaten, Bohnen, Kürbisse und Zucchini in Töpfchen und zogen kleine Pflänzchen heran. Im April wurden diese in die Beete verpflanzt und noch Salat, Radieschen und Mais angesät. Es folgten auf einem Extra-Beet ein paar Beerensträucher, alte Sorten, die auch den Mehltau, der sich gerne auf der Mauer breitmacht, vertragen können. Im Mai wurden unter Anleitung von Mitarbeitern des UrbanLab Bänke gebaut, im Juni musste heftig gegossen und das Wasser aus der 150 Meter entfernten Wasserleitung herangetragen werden.
Nun endlich, im Juli und als passender Abschluss zum Start in die Sommerferien: Erntezeit! Bohnen und Erbsen, Mangold und gelbe Zucchini sowie gelbe Rüben wurden gemeinsam geerntet, kleingeschnitten und vor Ort auf der Mauer zubereitet. Es gab Gemüsereis und obwohl einige Kinder gar kein Gemüse (noch viel weniger Gemüsereis!) mögen – dieser schmeckte! „Barbara, du kochst richtig gut!“ – „Oliwia, ich freu mich doll über das Lob!“
Einen Einblick in das Projekt aus Sicht der beteiligten Schüler/innen bietet das Gartentagebuch 2017 der Klasse 4a der Grundschule St. Johannis.
Auch den Nürnberger Nachrichten war das Projekt einen Bericht wert.
Kräuterschnecke auf der Mauer
Am 30.09.2017 trafen sich Eltern, Kinder, Lehrer und Betreuer des Projekts, um eine Kräuterschnecke zu bauen.
Den Bericht über die Aktion finden Sie hier.
2016: Projektstart
Mit zwei Klassen der Grundschulen Knauerstraße und St. Johannis, mit Vertretern der Sparkasse, des Servicebetriebs öffentlicher Raum (SÖR), dem Umweltreferat, dem 1. Vorsitzenden des BUND Naturschutz sowie zwei Umweltpädagoginnen fand am 15.04.2016 die Auftaktveranstaltung auf der Mauer statt.
Trotz des regnerischen Wetters waren die Kinder hoch motiviert und kaum zu bremsen. Die mitgebrachten Saatkartoffeln wurden daher in kürzester Zeit fachgerecht unter die Erde gebracht und angehäufelt. Zum weiteren Anbau hatten die Kinder sehr konkrete Wünsche, die in der Folgezeit auch umgesetzt werden sollen: Kürbisse, Gurken, Gelbe Rüben, Rote Bete, Mais, Salat, Zwiebeln, Bohnen, Radieschen und vieles mehr werden die Kinder in den kommenden Monaten auf den Beeten aussäen oder, in den Klassenzimmern vorgezogen, in die Beete auspflanzen. Und natürlich wollen wir die Früchte unserer Arbeit auch ernten und genießen!
Ziel des Projekts ist es, „beim Gärtnern … den Kindern einen Einblick (zu) geben, woher ihre Lebensmittel kommen und welcher Arbeit und Anstrengung es bedarf, um gesundes und bekömmliches Essen zu produzieren“ (Dr. Otto Heimbucher, 1. Vorsitzender BUND Naturschutz, Kreisgruppe Nürnberg-Stadt).
Unterstützt und angeleitet werden die Kinder bei diesem Projekt von den beiden Umweltpädagoginnen Heide Werner und Barbara Philipp, die im wöchentlichen Wechsel mit den Klassen die Beete hegen und pflegen.
Dabei wäre das ganze Projekt nicht möglich gewesen ohne die Mitwirkung von zahlreichen, oft unsichtbaren Akteuren, bei denen wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken möchten: Hiltrud Gödelmann vom Umweltreferat der Stadt Nürnberg, die die Organisation und Koordination der verschiedenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewerkstelligt hat; André Winkel und das SÖR-Team, die für die Auslichtung der Örtlichkeit und die Aufstellung der Beete gesorgt haben; Xenia Mohr und die Stadtgärtner sowie weitere Mitglieder des Bündnisses für Biodiversität, die uns beratend zur Seite standen, und nicht zuletzt die Sparkasse, die mit einem großzügigen Geldbetrag von 15.000 € das Projekt für eine Dauer von drei Jahren ermöglicht hat.
Der Inhalt des von der Sparkasse gestifteten Picknickkorbs wurde übrigens am Ende der Auftaktveranstaltung gerecht unter den beiden Klassen aufgeteilt und in Anbetracht des feuchten Wetters in den jeweiligen Klassenzimmern aufgefuttert.
Wir wünschen allen Gartenfreunden ein frohes und erntereiches Gartenjahr!