Weihnachtsbäume: am besten bio und regional
BUND Naturschutz präsentiert Einkaufsführer
Auch Bio-Weihnachtsbäume sind ein Beitrag zum Naturschutz. Denn bei Weihnachtsbäumen aus konventioneller Produktion wird gespritzt und gedüngt – zum Schaden für Mensch und Natur. Der BUND Naturschutz (BN) empfiehlt deshalb, einen Bio-Baum aus der Region zu kaufen. Damit Verbraucherinnen und Verbraucher wissen, wo sie ökologisch erzeugte Weihnachtsbäume bekommen, präsentiert der Verband zur Adventszeit einen Einkaufsführer.
Pressemitteilung vom 10. Dezember 2020
„Wir appellieren an die Verbraucher, Bio-Weihnachtsbäume zu kaufen, die in Bayern ohne Kunstdünger und Pestizide groß geworden sind“, so Otto Heimbucher, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Nürnberg. „Wir werben aber auch bei Waldbesitzern, Plantagenbetreibern und Verkäufern, mehr Bio-Weihnachtsbäume anzubieten."
Auch in diesem Jahr konnten wieder neue Betriebe in die Liste der Anbieter aufgenommen werden. „Wir freuen uns, dass unser bayernweiter BN-Einkaufsführer immer mehr Anbieter von Bio-Bäumen enthält,“ so Ralf Straußberger, Waldreferent des BN. Mittlerweile werden in allen Regierungsbezirken Bio-Weihnachtsbäume angeboten, von Anbaubetrieben selbst, an Verkaufsständen oder bei Einschlagsaktionen.
„Der optimale Weihnachtsbaum ist bio-zertifiziert und giftfrei aus einem Wald in der Region“, so Otto Heimbucher. „Aber dazwischen gibt es natürlich viele Abstufungen“. An Verkaufsständen angebotene, konventionelle Weihnachtsbäume haben oft schon weite Transportwege hinter sich, wenn sie zum Beispiel aus dem Sauerland oder gar aus Dänemark kommen. Dies trägt zu höheren Schadstoffbelastungen bei und ist schlecht für Klima, Mensch und Umwelt. Der BN empfiehlt deshalb, einen Weihnachtsbaum aus der Region zu kaufen.
Am umweltschonendsten erzeugt sind heimische Nadelbäume, die nicht aus einer Plantage kommen, sondern in den hiesigen Wäldern bei der Waldpflege anfallen oder auf Leitungstrassen wachsen. Problematisch sieht der BN, dass wegen der Weihnachtsbaumplantagen in Deutschland rund 50 000 Hektar an landwirtschaftlichen Flächen für die Erzeugung von Nahrungsmitteln nicht mehr zur Verfügung stehen. Für skandalös hält es der Verband, wenn für Plantagen teilweise sogar Wälder „gerodet“ werden. „Wir appellieren an Waldbesitzer und Förster, mehr Weihnachtsbäume aus ihren Wäldern anzubieten. Diese fallen bei der Waldpflege ohnehin an. Man geht davon aus, dass bisher nur etwa 5 Prozent der Weihnachtsbäume direkt aus dem Wald stammen“, so Otto Heimbucher. Immerhin werden zunehmend Aktionen zum „Weihnachtsbaumfällen“ angeboten. Das Aussuchen und Fällen des eigenen Baumes wird so zum Erlebnis für die ganze Familie.
Die Palette des pestizid- und düngerfreien Anbaus reicht von den hohen Standards der Bio-Anbauverbände Demeter, Bioland, Biokreis und Naturland, die der BN besonders empfiehlt, über EU-Bio-Zertifizierungen bis hin zu freiwilligen Selbstverpflichtungen von Anbauern.
Der BN fordert schon seit vielen Jahren, den Pestizideinsatz in Wald, Feld und Flur zu verringern, um die Artenvielfalt zu verbessern. Dies war auch eines der zentralen Ziele des Volksbegehrens zur Rettung der Artenvielfalt.
Für Rückfragen:
Wolfgang Dötsch, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe Nürnberg