Zur Startseite

BN-Interkulturell

Gentechnik, Ernährung, Marktschirm

Heilkräutergarten Hallertor

Ortsgruppen

Zabo/Dutzendteich

Ziegelstein/Buchenbühl

Publikationen

Pressemitteilung 4/2003

Schutz für den Bannwald statt Kahlschlag für Nordspange!

Bund Naturschutz gründet überregionales Aktionsbündnis

Mit der von den beiden großen Nürnberger Stadtratsfraktionen CSU und SPD favorisierten Nordanbindung („Becksteintunnel“) am Nürnberger Flughafen droht der größte Bannwald-Kahlschlag seit langem. Auf einer Strecke von 1,5 km müssten nach Schätzungen des BN etwa 20 ha Wald gerodet werden. Der Reichswald als Erholungsgebiet und grüne Lunge der Großstadt würde für die Bürger weiter drastisch entwertet. Der gigantische Tunnel unter der Landebahn bedeutet ebenso wie der U-Bahnbau einen gravierenden Eingriff ins Grundwasser und in wertvolle Lebensräume.

Da der Tunnel zum großen Teil nicht mehr auf Nürnberger Stadtgebiet liegt, haben sich die beiden BN-Kreisgruppen Nürnberg und Erlangen am 26. Februar zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Ziel ist es, gemeinsam auf allen politischen Ebenen den Tunnel möglichst frühzeitig zu Fall zu bringen und das Naturerbe Reichswald für unsere Nachkommen zu bewahren.

Megatunnel für den am besten erreichbaren Regional-Flughafen Deutschlands

Die bereits bestehende, gute Erschließung des Nürnberger Flughafens ist eines seiner wesentlichen Qualitätsmerkmale. So urteilten jedenfalls seine Nutzer in Umfragen (Business Traveller 2002, 2003) und gaben ihm in Sachen Erreichbarkeit Bestnoten. Bei allem Gejammer des Flughafens gibt es also keinen Grund über 52 Mio. Euro Steuergelder für die denkbar teuerste Form der Verkehrserschließung zu verschwenden und dabei ein ökologisches Desaster anzurichten.

Politik contra Bannwald und Flächenfraß

Noch bei der Kommunalwahl im März 2002 hatte sich die CSU für den Schutz vieler Waldflächen als Bannwald ausgesprochen während OB Maly dem Bannwaldschutz bereits damals eine klare Absage erteilte. Den „Flächenfraß reduzieren!“ und „Ressourcen zugunsten zukünftiger Generationen schonen“ titelte dagegen Innenminister Dr. Günther Beckstein jüngst im CSU-Medium „Der Nürnberger“ (Februar 2003). Diese wichtige Erkenntnis zu nachhaltigem Wirtschaften gilt offensichtlich bei Innenminister Beckstein nicht im eigenen Wahlkreis.

Überfüllter Bundesverkehrswegeplan

 

Auch die von Bayern angemeldeten Wünsche für den Bundesverkehrswegeplan, darunter auch die Nordspange am Flughafen, sprengen jeden Rahmen und demaskieren Bayern als den großen Flächenverschwender im Bund.

Waldschutz ist Hochwasserschutz!

„Nichts gelernt aus dem Jahrtausendhochwasser“ ist in Nürnberg wie auch in anderen Teilen des Bundesgebiets die Devise der Politik. Wälder sind die wichtigsten Wasserspeicher. Wer heute Wald rodet wird morgen Hochwasserschäden bezahlen müssen.

Naturschätze im Reichswald

Der Reichswald im Norden des Flughafens ist nicht nur Bannwald, sondern auch Landschaftsschutzgebiet. Einzigartige Lebensräume finden sich entlang des Kothbrunngrabens, darunter auch die urwaldartige Birkenlach, einer der größten Sumpfwälder in der Region. Sie wären durch den Bau des bis zu 25 Meter tiefen Tunnels existentiell in ihrem Bestand gefährdet, denn während des Baus müsste das Grundwasser großflächig abgesenkt werden.

Reichswald unter europäischen Schutz!

Der Nürnberger Reichswald ist immer noch einer der größten Wälder Bayerns und Heimat für zahlreiche hochgradig gefährdete Tierarten, wie Auerhuhn und Hirschkäfer. Das Beispiel der geplanten Südumgehung von Uttenreuth bei Erlangen sollte auch für die Verantwortlichen in Nürnberg Mahnung sein, dass man mit international bedeutsamen Lebensräumen nicht einfach nach Gutdünken umspringen kann. Dort wurden die Grenzen des wichtigen Vogelschutzgebiets (IBA) vom Freistaat vollkommen willkürlich so gelegt, dass sie außerhalb der geplanten Straßentrasse liefen. Ein Vorgehen, dass mittlerweile die EU auf den Plan gerufen hat.

Dolchstoß in die „Grüne Lunge“

Durch die Nordspange würde die einzige ungestörte Grünachse von Nürnberg in den nördlichen Reichswald zerschnitten. Viele Radfahrer und Fußgänger nutzen im Sommer die Wege entlang des Kothbrunngrabens. Insbesondere die Bürger von Buchenbühl hätten unter der Trasse zu leiden. Eingekeilt von Autobahn, Nordspange und Flughafen wäre die einstige grüne Siedleridylle dahin.