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Pressemitteilung 25/2003

BN-Sandaktionstag: Sahara in Franken

Bund Naturschutz pflegt große, eiszeitliche Sanddüne - Kinder entdecken dort im Rahmen der „SandAchse Franken“ einen einzigartigen Lebensraum

Seit 2002 betreut der Bund Naturschutz Nürnberg die einzige freie Sanddüne des Stadtgebiets. Die Forstabteilung des Tiergartens als Flächeneigner hatte dem Naturschutzverband das Areal als Biotopfläche überlassen. Denn die trockenheiße Lichtung im Reichswald ist laut dem Arten- und Biotopschutzprogramm des bayerischen Umweltministeriums ein bayernweit bedeutsamer Lebensraum für geschützte Tier- und Pflanzenarten.

Im Rahmen des größten bayerischen Naturschutzprojekts „SandAchse Franken“ wird zusammen mit dem Landschafts-pflegeverband Nürnberg, der Gärtnerei Rummelsberg und der Agentur SandAchse die auf den Dünenhängen wachsende Kiefern-Monokultur schrittweise ausgelichtet.

Bäume fällen im Bannwald und Landschaftsschutzgebiet ??? Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch gegen sämtliche Vorstellungen von Naturschutz wirkt, ist tatsächlich gezielter Artenschutz. Denn die gefährdeten Tiere und Pflanzen sind auf warme und trockene Sandflächen angewiesen. Silbergras, Sand-Laufkäfer und Keulenschrecke danken mit ihrem zahlreichen Auftreten den bisherigen Einsatz.

Noch ein Vorurteil gilt es über Bord zu werfen: Viele Menschen stören nicht auf der Fläche, solange sie dort natürlich keine Abfälle zurücklassen oder Feuer entfachen. Auch die Pferde des benachbarten Reitstalles Tattersall verdienen eigentlich eine Auszeichnung als Biotoppfleger, da der ständige Tritt das Nachwachsen größerer Bäume und Büsche verhindert.

Daher veranstaltet die Jugendorganisation Bund Naturschutz (JBN) hier mit etwa 250 Kindern ihr großes mittelfränkisches Herbsttreffen. Unter dem Motto „Expedition in die Wüste“ sollen die Kinder an den Lebensraum Sand mit seinen Bewohnern herangeführt werden.

Auf einem Stationenlauf von Erlenstegen ab entlang des Tiefgrabens bereiten orientalische Zauberinnen und fliegende Händler die Kinder auf das „harte“ Wüstenleben vor. Auf der Düne selbst können  sie dann nachmittags in verschiedenen Workshops die Tiere und Pflanzen des Biotops kennen lernen oder beim Bau von Sandburgen, Sand-Labyrinthen und Sand-Mandalas quasi neue Sandflächen für die Bewohner schaffen. Eine Sand-Olympiade rundet den Erlebnistag mit verschiedenen Spielen ab. Als räuberische Sand-Laufkäfer fangen die Kinder ihre Beute oder erfahren, dass im sandigen Untergrund beim „Rennen der fliegenden Teppiche“ und beim „Wasserholen für durstige Kamele“ nur schwer voranzukommen ist.

Die unerwartet hohe Beteiligung von Kindergruppen aus ganz Mittelfranken zeigt dabei deutlich den umweltpädagogischen Erfolg des Projekts „SandAchse Franken“