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Pressemitteilung 5/2005

Bund Naturschutz pflegt wichtiges Laichgewässer der seltenen Knoblauchkröte

Sonne, Sandstrand, Amore …

… so könnte man das Lebensmotto der seltenen Knoblauchkröte beschreiben. Im Frühjahr sucht sie sonnige, kleine Tümpel auf, um dort zu laichen. Tagsüber vergraben sich die erwachsenen Tiere dann mit speziellen Grabfüßen im lockeren Sandboden. Daher sind warme Sandtümpel mit ungestörten Brachflächen im Umkreis wichtige Lebensräume der anspruchsvollen Lurche. Im Rahmen des bayernweit größten Naturschutzprojektes „SandAchse Franken“ gehört die Knoblauchkröte daher zu den so genannten Zielarten. 

„Riecht die wirklich nach Knoblauch oder hat die ihren Namen vom Knoblauchsland?“ sind die häufigsten Fragen vieler Naturfreunde. Das nahe Knoblauchsland ist leider nicht der Namensgeber und aufgrund der Intensivlandwirtschaft auch kein geeigneter Lebensraum. Nach Knoblauch riecht Pelobates fuscus, so ihr wissenschaftlicher Name, jedoch recht deftig. Dies ist nicht einfach Laune der Natur sondern wichtige Abschreckung von Fressfeinden. Wer den seltenen Bewohner nicht mit Reichtest bestimmen will, hat trotzdem Chancen, die Tiere auf Anhieb von anderen Arten zu unterscheiden. „Schau mir in die Augen Kleines!“ heißt hierbei die Devise, denn die Pupille der Knoblauchkröte ist nicht zu einem wagrechten sondern zu einem senkrechten Schlitz verengt. Übrigens sind auch die älteren Larven der Kröten unverwechselbar. Mit bis zu 8 cm Körperlänge gleichen diese „Riesenkaulquappen“ eher kleinen Fischen.

Seit 1985 hat der Bund Naturschutz Nürnberg im westlichen Teil des Marienbergparks von der Stadt ein 36.000 m2 große Fläche gepachtet. Auf dieser wurden dann seichte Gräben und Tümpel angelegt. Der Biotop hat sich mittlerweile zum wichtigsten Laichgewässer der akut vom Aussterben bedrohten Knoblauchkröte in Nürnberg entwickelt. Damit dies so bleibt, ist intensive Pflege erforderlich.  Jährlich müssen am Gewässer Gebüsche, Kopfweiden und junge Bäume zurückgeschnitten werden, damit der sonnige Sandstrand auch weiterhin Knoblauchkröten einlädt.

Denn auch in Nürnberg ist der Rückgang der Art dramatisch. Auf zwei weiteren Biotopflächen des Bund Naturschutz bei Reutles und bei Kornburg ist die Art mittlerweile verschwunden. Ursache dürfte wie in so vielen Fällen der Straßenbau und die intensive Landwirtschaft sein.