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Pressemitteilung 23/2008

Knoblauchkröten können hoffen- „Nature Rangers“ erhalten Biotop

Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert mit 2000,- € ein Projekt der Nürnberger BN-Jugendgruppe. Ausgetrocknete Tümpel im Volkspark Marienberg werden tiefer gebaggert und sollen wieder Wasser haben.

Die Jugendgruppe „Nature Rangers“ des Bundes Naturschutz Nürnberg gibt es seit zehn Jahren. Sie begann als Kindergruppe für Sechs- bis Zehnjährige unter dem Namen „Die Wald- und Wiesenkobolde“.

Heute sind die „Nature Rangers“ eine Gruppe für Jugendliche von 13 bis 16 Jahren. Neben der Biotoppflege gibt es bei den „Rangern“ auch andere Aktivitäten, wie eine Wanderung in ein Biberbiotop, Floßbauen (und -fahren) oder beispielsweise eine Protestaktion gegen die geplante Nordspange.

Nun haben die „Nature Rangers“ wieder ein großes Projekt in Angriff genommen. Am bewährten Treffpunkt der Gruppe, im Volkspark Marienberg, wollen die Aktiven die Feuchtbiotope aufwändig sanieren.

Das Biotop Marienbergpark ist ein für Nürnberg typisches Sand-Biotop mit Gräben und einem Weiher. Leider wurde seit der Gestaltung der Tümpel im Jahr 1991 das Gewässer nicht mehr ausgebaggert. Mittlerweile sind viele Ufer durch die zahlreichen Besucher im Park so heruntergetreten, dass die seichten Tümpel verschüttet wurden. Außerdem scheint der Grundwasserspiegel wohl aufgrund des Klimawandels abgesunken zu sein. Eventuell haben aber auch Eingriffe im Umfeld, wie der Bau der U-Bahn zu Flughafen, zum Rückgang des Grundwassers beigetragen.

Hier im Nürnberger Knoblauchland ist als eine von vielen gefährdeten Arten die seltene Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) heimisch. Am kommenden Samstag wollen die „Nature Rangers“ verhindern, dass der Tümpel austrocknet und so einen wichtigen Lebensraum für die Knoblauchkröte erhalten. Die Tiere sind sehr selten geworden, da sie zum Leben lockeren sandigen Boden brauchen – mittlerweile eine Seltenheit. Knoblauchkröten stehen auf der Roten Liste mit der Gefährdungsstufe 2 (stark gefährdet) und sind der „Froschlurch des Jahres 2007“. Die Amphibien benötigen vor allem ein sandiges Ufer, denn sie graben sich tagsüber zum Schutz oder zum Überwintern dort ein. Ihren Namen verdanken sie einem Sekret, das sie zur Abwehr gegen Feinde absondern. Es hat tatsächlich einen starken Knoblauchgeruch.

Das Biotop im Volkspark ist nunmehr der einzige Laichplatz für diese Tiere im Norden des Stadtgebiets. Neben der Vertiefung des Gewässers ist auch eine Umgestaltung geplant. Damit sich fremdländische Fische, wie der Giebel, nicht mehr so rasant ausbreiten können, wird der durchgehende Graben nur an sechs Abschnitten vertieft.

Dank der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die einen Betrag von 2000 € zur Verfügung stellt, wurde es den Jugendlichen ermöglicht für diese Aktion einen Bagger und einen kleinen LKW zu mieten. Die Ausführung hätte die finanziellen Mittel der „Nature Rangers“ überstiegen, aber dankenswerter Weise kam die DBU den Jugendlichen hier zur Hilfe. Durch die Multiplikationsförderung 2008 (eine Gemeinschaftsaktion mit dem ZDF) trägt sie die Kosten für Bagger und den Abtransport des Erdaushubs.

Weitere wertvolle Unterstützung kam vom städtischen Umweltamt und vom Gartenbauamt. Die Behörden akzeptierten hier eine stark vereinfachte Planung, so dass der Großteil der Gelder tatsächlich für die eigentlichen Pflegemaßnahmen ausgegeben werden konnte.