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Pressemitteilung 5/2012

Käfer des Jahres 2012 – der Hirschkäfer

Pressemitteilung vom 21. März 2012

Alte Eichen dürfen nicht weichen, wenn er im Reichswald überleben soll.

Er zählt wohl zu unseren bekanntesten, aber auch seltensten Käfern: der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist Käfer des Jahres 2012. Nur die Männchen tragen das namensgebende „Geweih“. Eigentlich handelt es sich dabei um Kiefer, die im Paarungskampf verwendet werden.

Auch im Reichswald ist das extrem seltene und europaweit akut vom Aussterben bedrohte Insekt zu finden. Der Käfer ist in seinem Vorkommen stark an alte Laubbäume, insbesondere Eichen, gebunden. Die Larven der Käfer können sich nämlich nur im morschen, verpilzten Holz entwickeln. Bis eine harte Eiche so weit verfallen ist, vergehen oft einige hundert Jahre.

Maßnahmen wie der geplante Nordspangentunnel gefährden solche Urwaldbewohner. Hier würde auf Quadratkilometern der Grundwasserspiegel gesenkt und besonders der Bestand an alten Bäumen gefährdet. Gerade die uralten Bäume im Wald sind jedoch kaum auf ihre versteckten tierischen Bewohner untersucht. Auch andere markante Urwaldkäfer, wie Eremit oder Großer Goldkäfer, werden allenfalls zufällig gefunden. „Hier besteht noch gewaltiger Nachholbedarf im Naturschutz“, so Wolfgang Dötsch, Diplom-Biologe beim Nürnberger BN. „Die alten Eichen im Wald müssen systematisch von Experten untersucht und bei entsprechendem Vorkommen streng geschützt werden.“