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Hummeln – Bienen im Pelz

Ausstellung des BUND Naturschutz stellt pelzige Brummer vor. Lebensweise, Schutz und Hilfe für die sympathischen Geschwister der Bienen stehen dabei im Mittelpunkt.

Gestern eröffnete die neue BN-Ausstellung „Hummeln – Bienen im Pelz mit einer kleinen Vernissage im Schloss Almoshof. Zahlreiche Gäste und Neugierige nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren und mit Experten zu sprechen. Noch bis 8. August ist die Ausstellung im Nebengebäude des Kulturladens zu sehen.

Gefährdete Vielfalt

Heimische Hummeln sind unverzichtbare Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen. Sie spielen daher in heimischen Biotopen und in der Landwirtschaft eine wesentliche Rolle. Biodiversität an Blühpflanzen kann nur mit bestäubenden Helfern erreicht werden. Als staatenbildende Insekten stellen sie hohe Ansprüche an Nistplätze. Nur in Kulturlandschaften mit Verstecken und passendem Blütenangebot kann eine breite Palette an Hummelarten existieren. Von den über 40 Hummelarten in Deutschland gilt weniger als die Hälfte noch als ungefährdet. BN-Vorsitzender Dr. Otto Heimbucher machte bei der Eröffnung daher auch auf den dramatischen Schwund der Insektenwelt aufmerksam.

Information für Jung und Alt

Die neue BN-Ausstellung bringt die Tiergruppe nun einer breiten Öffentlichkeit näher. Neben Ausstellungstafeln zu Lebensweise, Bedrohung und Schutz der wichtigsten heimischen Arten stellt eine Vielzahl anderer Materialien Hummeln und Hummelstaaten in ihrer Vielfalt dar. Dabei richtet sich das Präsentationsniveau an ganz unterschiedliche Nutzergruppen. Interessierte Erwachsene finden detaillierte Informationen auch zu den wichtigsten Hummelarten und ihren Lebensraumansprüchen. Diverse Schaukästen und Nistkästen dienen hier als Anschauungsmaterial. Bastelbögen sollen Kinder ansprechen.

Eine BN-Jugendgruppe baute im Anschluss an die Eröffnung einen hochwertigen Hummelnistkasten. Ein BN-Aktiver hatte alle Teile passgenau vorgefertigt und gab viele Tipps zu den Ansprüchen der Tiere.

Keine Angst vor wehrhaften Tieren!

Wesentliches Ziel ist es, die Akzeptanz von Hummeln im besiedelten Bereich zu steigern und Ängste vor den stechenden Tieren abzubauen. Obwohl die meisten Hummeln stechen können, tun dies die friedfertigen Nützlinge nur bei massiven Angriffen. Männchen (Drohnen) sind vollkommen harmlos. Wie bei Wespen bestehen Hummelvölker nur ein Jahr. Selbst in intensiv genutzten Gärten kommt es daher nicht zu Konflikten.

Menschen sollen deshalb zum Aufstellen spezieller Hummelnistkästen animiert werden. Fachlich erstklassige Produkte aus Holz und Leichtbeton werden vorgestellt. Eine detaillierte Einführung in die Lebensweise und in die Bedürfnisse der Tiere ermöglicht eine erfolgreiche Umsetzung durch Privatpersonen.

Helfer im Knoblauchsland

Das Nürnberg Knoblauchsland hat eine besondere Beziehung zu Hummeln. Während gängige Massenfeldfrüchte wie Getreide und Kartoffeln ohne Bienen auskommen, ist der Gemüsebau des Knoblauchslandes ohne bestäubende Insekten nicht vorstellbar. Tomaten, Auberginen, Gurken und viele andere bilden nur nach erfolgreicher Bestäubung Früchte. Ein Insekt muss dabei Pollen von einer Blüte zur anderen übertragen. Gerade in den abgeschlossenen Treibhäusern sind Hummelvölker die ideale Besetzung. Klein und unproblematisch in der Pflege sind sie der Honigbiene weit überlegen.

Peter Rottner vom Gemüseerzeugerring Knoblauchsland brachte ein lebendes Hummelvolk in einem Schaukasten mit. So hatten die Anwesenden die einzigartige Möglichkeit, direkt einen Blick in den Hummelstaat zu werfen.

Dank für Unterstützung

Die Ausstellung wurde dankenswerterweise vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Erlösen der Glücksspirale gefördert. Als Teil der Kampagne „Natur in der Stadt“ will der BUND Naturschutz insbesondere Tiere im Wohnumfeld vorstellen. Die Kampagne wurde vom bayerischen Umweltministerium initiiert und von mehreren Projektpartnern wie dem BN getragen.

Dem BUND Naturschutz Nürnberg sind Tiere in der Stadt natürlich ein besonderes Anliegen. Seit mehreren Jahrzehnten beraten Hummelexperten der Kreisgruppe Gartenbesitzer und initiierten zahllose Hummelnistkästen. So kann den pelzigen Brummern wirksam geholfen werden.