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Krötentod als Dauerproblem

Bei mildem Wetter brechen bald die ersten Lurche zur Laichwanderung auf. Der BUND Naturschutz bittet Autofahrer um Rücksicht und sucht Helfer für den Amphibienschutz.

Pressemitteilung vom 25. März 2018

Amphibiensterben hält an

Der Rückgang der heimischen Amphibien hält unvermindert an. Gerade bei selteneren Arten droht im Stadtgebiet Nürnberg nahezu durchgehend das Verschwinden. Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Gelbbauchunke und Kammmolch haben oft nur wenige Vorkommen. Aber auch häufigere Arten wie Erdkröte und Grasfrosch (Lurch des Jahres 2018!) haben es schwer. Ursachen sind die weiterhin dramatische Zerstörung der Lebensräume (vor allem bei der Kreuzkröte) und der Straßenverkehr. Auch der Klimawandel und die Austrocknung von Laichgewässern spielen eine Rolle. Der Naturschutz kann daher den Artenschwund oft nur bremsen, wenn die Gesellschaft nicht in vielen Bereichen umsteuert.

Helfer gesucht!

Seit über 30 Jahren stellt der BUND Naturschutz in Nürnberg Schutzzäune für Kröten und andere Lurche auf. Hier werden jährlich zur Laichwanderung Amphibien abgefangen und von ehrenamtlichen Helfern über die Straße zum Hochzeitsgewässer gebracht. Tausende von Tieren konnten so vor dem sicheren Verkehrstod bewahrt werden. Der BUND Naturschutz Nürnberg betreut zwei Amphibienzäune am Dutzendteich und bei Kornburg. Gerne kann man bei Aufbau und Betreuung mithelfen.

Beide Schutzzäune sind jedoch auch Kennzeichen einer neuen Umweltfeindlichkeit in der Straßenbauverwaltung. Wurden noch Ende der neunziger Jahre innovative Tunnel und Leitsysteme bei Fischbach und Brunn errichtet, sind Schutzmaßnahmen an Straßen nicht durchsetzbar. Am Dutzendteich wurde zur Fußballweltmeisterschaft eine Straße quer durch die Hauptwanderroute gebaut und sogar nachträglich die Beschrankung entfernt. So kann man dort nicht einmal an den wenigen Tagen der Hauptwanderung die Straße sperren, auch wenn der Verkehr nur gering ist. An der Staatsstraße bei Kornburg wurden Tunnel trotz anstehender Sanierung und klarer BN-Forderung nicht eingebaut. So sind die behäbigen Lurche weiterhin auf fleißige BN-Helfer angewiesen.

Lurche lieben Schmuddelwetter

Wenn die letzten Nachtfröste vorbei sind, setzt die Wanderung der Kröten, Frösche und Molche ein. Mit den ersten warmen Tagen und frostfreien Nächten begeben sich die Amphibien auf den Weg.

Der Klimawandel mit trockenen, schneearmen Wintern macht den Tieren mittlerweile schwer zu schaffen. Besonders ungünstig war 2018 die strenge Frostperiode. Viele Frösche, die in Teichen überwintert haben, sind dadurch erfroren. Die Schutzzäune in Kornburg und am Dutzendteich werden daher erst zwei Wochen nach dem eigentlich geplanten Termin aufgebaut.

Auch ungünstig für Amphibien sind sonnige, warme Tage während der Wanderung, weil sie sich gegen Austrocknung schützen müssen. Vielmehr lieben die Tiere milde Nächte mit reichlich Regen.

Gemeinsam auf Krötenpirsch

Zudem bietet der BUND Naturschutz Schulklassen und anderen pädagogischen Einrichtungen Führungen zu den Schutzzäunen. Für viele Kinder ist dies eine einmalige Gelegenheit, Wildtiere aus nächster Nähe zu beobachten und beim Amphibienschutz mitzuhelfen. Große und kleine Lurch-Liebhaber können sich bei Interesse gerne an die BN-Geschäftsstelle wenden:
Tel.: 0911/45 76 06, E-Mail: info@bund-naturschutz-nbg.de

Pressemitteilung als PDF zum Download