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Knoblauchkröte kämpft mit Klimawandel

BUND Naturschutz legt neue Tümpel im Volkspark Marienberg an. Davon profitiert die seltene Knoblauchkröte. Stadt Nürnberg fördert die wichtige Artenschutzmaßnahme mit 20.000 €.

Pressemitteilung vom 05. November 2019

Wird die seltene Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) eines der ersten Opfer des Klimawandels? Im nördlichen Stadtgebiet kommt sie nur noch im BN-Biotop Volkspark Marienberg vor. Ein weiteres Vorkommen ist im Rednitztal bei Katzwang.

Intensiv bemüht sich der Naturschutzverband, die seichten Tümpel und Gräben zu erhalten, doch der Grundwasserspiegel sinkt in den Hitzesommern dramatisch. Seit Ende der achtziger Jahre könnte sich der Grundwasserstand um mehrere Meter verringert haben. Selbst der große Weiher im Volkspark trocknet mittlerweile weitgehend aus. Bei insgesamt fünf Baggereinsätzen in den letzten zehn Jahren wurden regelmäßig neue Feuchtflächen geschaffen. Doch nach dem Jahrhundertsommer 2018 hatten selbst diese Tümpel nur kurzfristig Wasser.

Dank für Unterstützung!

Dank sehr großzügiger Förderung durch die Stadt Nürnberg von 20.000 € konnten im Herbst 2019 etliche Tümpel neu ausgebaggert und deutlich vertieft werden. Die CSU-Stadtratsfraktion hatte den Antrag auf Initiative des BN-Vorsitzenden, Dr. Otto Heimbucher, erfreulicherweise in die Haushaltsberatungen eingebracht. OB-Kandidat Marcus König (CSU) freute sich bei einem Ortstermin über die gelungene Umsetzung. So hofft der BUND Naturschutz, den Lurchen auch in den nächsten Jahren sichere Laichgewässer bieten zu können.

Seltene Kröten brauchen Sand

Gleichzeitig wurden mehrere hundert Tonnen fremdes Auffüllmaterial entsorgt und der saubere Sandboden freigelegt. Knoblauchkröten graben sich nämlich tagsüber gerne in den lockeren Boden ein und benötigen dafür idealerweise offene Sandflächen. Anders als die übrigen Lurche haben Knoblauchkröten kleine Hornplättchen an den Hinterfüßen. Mit diesen „Grabschaufeln“ können sie sich innerhalb einer Minute in Sand eingraben.

Biodiversität im Park

Auch für unzählige andere Tiere bietet das Biotop einen ausgezeichneten Lebensraum. Trotz zahlreicher Parkbesucher und Hunde ist das Biotop ein Hotspot der Artenvielfalt. 15 Pflanzenarten der Roten Liste gedeihen hier, wie z.B. Silbergras, Sand-Grasnelke und Ochsenzunge. Die sandigen Böschungen werden von Blauflügeligen Ödlandschrecken, Sandlaufkäfern und Wildbienen besiedelt. 23 Tagfalterarten konnte der BN hier nachweisen. In den Gewässern kommen ebenfalls 23 Libellenarten vor – ein für Nürnberg seltener Artenreichtum. Sofort nach der Gestaltung nutzten die ersten Heidelibellen noch im November die neuen Gewässer zur Eiablage.

Pressemitteilung als PDF zum Download