Mehr Grünflächen und Bäume für Nürnberg gegen die Hitze
„Frischluftschneisen, mehr Parks und Flüsse: Die Bundesregierung will urbane Lebensräume gegen Folgen der Klimaerwärmung wappnen – mit Fördergeldern in Höhe von 800 Millionen Euro.“
(DIE ZEIT)
Pressemitteilung vom 20. Juli 2022
Die Erklärung von Bundesministerin Klara Geywitz fordert wie der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber mehr Parks. In Nürnberg wird am Wetzendorfer Landgraben ein neuer Park mit 13 ha geplant, allerdings im Rahmen von 55 ha Baugebieten. Dabei handelt es sich überwiegend um Ackerflächen, die die Stadt selbst als Abkühlungs- und Kaltluftgenerierungsflächen kartiert hat. Damit heizen die Verwaltung und der Stadtrat unser sowieso um vier Grad Celsius durchschnittlich heißer werdendes Nürnberg, blind für die ökologischen Lebensgrundlagen, noch mehr auf. Die im Klimagutachten 2014 kartierten Kaltluftschneisen werden bei konkreten Bauprojekten nicht beachtet. Kein Wunder, spricht doch Bürgermeister Christian Vogel gegenüber den NN von einer gleichwertigen Konkurrenz der Bäume und Grünflächen mit Projekten wie ICE-Werk, Konzerthaus und Wohnungsbau. Lebenswichtige Abkühlung in immer belastender werdender Hitze wird gleichgesetzt mit wichtigen, aber nicht lebenswichtigen Projekten.
Der BUND Naturschutz Nürnberg fordert absolute Priorität
- für das Freihalten von Kaltluftschneisen (z.B. altes Sebastianspital)
- für den Erhalt aller Grünflächen und Bäume, auch wenn zu ihren Lasten bereits Bauprojekte geplant werden (z.B. Wetzendorf und Schnepfenreuth-Süd, alte Radrennbahn am Reichelsdorfer Keller)
- für den Schutz der Freiflächen des Knoblauchslands auch vor immer mehr Gewächshäusern durch ein FNP-Änderungs- und paralleles B-Planverfahren
- für die Neuanlage von Parks auf bisher versiegelter Fläche (z.B. Kohlenhof)
- für die Begrünung aller Fassaden städtischer Gebäude und aller Gebäude städtischer Tochterunternehmen bei stärkerer Förderung der Begrünung privater Häuser
- und für das Pflanzen von zusätzlich 25.000 Bäumen in der Stadt.
Nürnberg ist die deutsche Großstadt mit den wenigsten Grünflächen pro Einwohner/innen. Das muss im Interesse der Menschen angesichts einer immer heißeren Zukunft sehr schnell anders werden.