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Neue Blühfläche und Biotop-Bäume

Im Rahmen seines Projekts SandAchse Kornburg konnte der BUND Naturschutz ein weiteres wertvolles Biotop erwerben. Die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg förderte den wichtigen Ankauf mit 100.000 €.

Pressemitteilung vom 26. Juni 2019

Dank an Zukunftsstiftung

Malerisch liegt das Gartengrundstück am Ortsrand von Kornburg mit seinen uralten Eichen. Die große Wiesenfläche im Vorfeld ist eine Blühfläche ersten Ranges. Der angrenzende Wald weist viele Biotop-Bäume mit Spechthöhlen auf. Die sandige Wiese ist eigentlich ein gesetzlich streng geschütztes Biotop und hätte nicht als Garten genutzt werden dürfen. Doch der BUND Naturschutz erkannte die wertvolle Struktur des Grundstücks.
Schon lange versucht er daher, die Biotopfläche im Rahmen seines Projekts „SandAchse Kornburg“ zu erwerben. Ende 2018 gelang endlich der Ankauf des über 10.000 Quadratmeter großen Biotops dank großzügiger Förderung durch die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg. Damit erhöht sich die Gesamtfläche des Kornburger Biotopverbunds auf über 70.000 Quadratmeter, die sich auf nun fünf verschiedene Flächen verteilen.

Hunderte Grasnelken

Die baumfreien Wiesen werden sich im Lauf der nächsten Jahre zu wertvollen Heideflächen entwickeln. Hunderte gefährdeter Sand-Grasnelken, Heidenelken usw. werden dann wieder hier wachsen. Zauneidechsen und die bedrohte Blauflügelige Ödlandschrecke werden sich zwischen den Blumen tummeln. Zusätzliche Nisthilfen für den Wendehals, den Waldkauz und andere Vogelarten sind geplant.

Insektenboom statt Insektensterben

Im dramatischen Insektensterben zeigt der BUND Naturschutz, dass es auch anders geht. Insekten brauchen große Flächen mit heimischen Blumen, die wenig genutzt werden. Auf den BN-Biotopen finden sie ideale Verhältnisse. 35 Tagfalterarten und viele Heuschrecken kann man hier entdecken. Allein acht Heuschreckenarten der Roten Liste leben auf den Blühwiesen. Dabei ist nicht die Anzahl seltener Arten entscheidend, sondern die Biomasse. Besuchern fällt im Sommer die enorme Anzahl von Grashüpfern und häufigen Faltern auf. Nicht umsonst haben sich mittlerweile auch seltene Vögel wie Heidelerche, Wachtel und Rebhuhn angesiedelt.

Zahlreiche Spender und Aktive

Der BUND Naturschutz könnte aus eigener Kraft solche Biotope bei den Nürnberger Bodenpreisen nicht erwerben. Neben dem reinen Kaufpreis fallen noch erhebliche Nebenkosten an, für die sich zahlreiche ehrenamtliche Spender fanden. Der BUND Naturschutz dankt auch diesen engagierten Naturfreunden, die einen fünfstelligen Betrag stifteten.
Außerdem spendeten Schüler des Imkerkurses der Adolf-Reichwein-Schule einen großen Betrag zum Bau eines professionellen Insektenhotels. Das Geld stammt aus dem Verkauf des eigenen Honigs. Beim Einweihungstermin wurde das Hotel ebenfalls publikumswirksam eröffnet und von den Schülern mit vorbereiteten Nistmaterialien bestückt. Gerade für Nürnberg mit seinen etwa 300 Wildbienenarten sind solche Aktionen wichtig.
Insgesamt nutzten über 40 Personen den Einweihungstermin zur Information über den BN-Flächenkauf. Bei kleinen Spaziergängen konnte man etliche bedrohte Tiere und Pflanzen entdecken. Überrascht hat die Naturschützer der Fund der gefährdeten Westlichen Beißschrecke, die in der SandAchse Kornburg bisher nur von einer anderen Biotopfläche bekannt war.

Schafe und andere Biotoppfleger

Intensive Gartennutzung und Naturschutz sind auf einer wertvollen Blühfläche nicht vereinbar. Als eine der ersten Maßnahmen haben Aktive der Ortsgruppe Treibhäuser, Hochbeete und Schuppen beseitigt und etliche Wagenladungen Material abgefahren. Anschließend wurden offene Bodenflächen mit Spezialsaatgut der SandAchse angesät.
In Zukunft soll das Grundstück schonend durch den BUND Naturschutz, Ortsgruppe „Der Nürnberger Süden“, gepflegt werden, damit sich das wertvolle Biotop weiter entwickeln kann.
Eine kleine Schafherde darf ebenfalls kurz auf der Fläche weiden und wirkt als natürlicher Biotoppfleger.
So hofft der BUND Naturschutz, den Bestand der Grasnelken wieder auf viele tausend Exemplare zu erhöhen.

Pressemitteilung als PDF zum Download

Fotos: Wolfgang Dötsch