Artenvielfalt im Knoblauchsland
Eine neue Untersuchung des BUND Naturschutz zeigt eindrucksvoll den hohen Wert der Kulturlandschaft am Wetzendorfer Landgraben. BN-Experten konnten dort über 20 Pflanzenarten der Roten Liste finden.
Pressemitteilung vom 20. September 2022
Das Knoblauchsland ist nicht nur für Kiebitz und Rebhuhn ein Eldorado, sondern bietet mit seinen kleinteiligen Feldern und Biotopen auch zahlreichen gefährdeten Pflanzen Lebensraum. In einer aktuellen Untersuchung des geplanten Baugebiets Nr. 4641 bei Wetzendorf konnte der BN über 300 Pflanzenarten nachweisen, darunter über 20 Arten der Roten Liste.
Kronjuwel des Knoblauchslandes
„Das Gebiet am Wetzendorfer Landgraben gehört zu den ökologischen Kronjuwelen des Knoblauchslandes“, erläutert Dr. Elfriede Kolb-Eisner, stellvertretende Sprecherin der Ortsgruppe. „Während weite Teile von Gemüsefeldern dominiert sind, haben wir hier ein kleinteiliges Mosaik aus Gärten, Gräben, Feuchtflächen, Hecken und Gehölzinseln. Die Folge dieser Struktur ist eine extrem hohe Biodiversität.“
Viele bedrohte Arten
„Wir können am Wetzendorfer Landgraben auch gefährdete Pflanzenarten finden, die es sonst in Nürnberg praktisch nicht gibt, wie den Echten Eibisch, das Niederliegende Fingerkraut oder den Gefleckten Schierling“, unterstreicht BN-Biologe Wolfgang Dötsch. „Das Knoblauchsland als ökologisch wertlose Intensivlandwirtschaft mit hoher Pestzidbelastung zu verunglimpfen ist falsch. Unsere Landwirte schaffen hier regionale Produktion mit hoher Bedeutung für den Artenschutz. Es gibt viele seltene Pflanzenarten, die gerade auch im Gemüseanbau vorkommen. In Maisäckern würden wir diese nicht finden. Neben typischen Ackerwildkräutern wie Kornblume, Acker-Rittersporn und Pannonischer Wicke haben wir hier zum Beispiel auch den Ausgerandeten Amaranth oder den Graugrünen Gänsefuß.“
Der BUND Naturschutz Nürnberg wird sich mit aller Deutlichkeit für den Schutz des Knoblauchslandes einsetzen. Einen weiteren Flächenfraß in einer der wichtigsten Kulturlandschaften Nordbayerns lehnt der Naturschutzverband klar ab.