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Forscher – Entdecker – Schatzsucher: Neues von der Kindergruppe Schweinauer Buck

Von September 2018 bis Ende Juli 2019 leiteten wir (Lisa und Anka) die BN-Gruppe am Schweinauer Buck im Rahmen des gruppenpädagogischen Praktikums der evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik in Nürnberg. Innerhalb der Zeit hat sich in unserer BN-Gruppe spontan ein Projekt entwickelt, nachdem wir am Schweinauer Buck entsetzlicherweise sehr viel Müll gefunden hatten.

Daraufhin brachten Lisa und ich zum ersten Mal Müllsäcke mit. Gemeinsam mit den Kindern hinterfragten wir, was alles in den Müll gehörte. Auch erklärten wir, welchen Müll die Kinder aufgrund der Verletzungsgefahr lieber nicht aufheben sollten (z.B. Glasscherben, zerbrochene Flaschen, intakte Böller). Alle Kinder waren Feuer und Flamme, jetzt sofort Müll zu sammeln. Wir liefen auf den Schweinauer Buck und kamen bei unserem Weihnachtsbaum vorbei, den wir ein paar Wochen davor mit Karotten und Äpfeln geschmückt hatten. Es waren nur noch die Bänder da und die Kinder beschlossen, die Bänder abzumachen, damit sich keine Tiere darin verfangen konnten. Als wir zum Schluss zum Skaterplatz am Schweinauer Buck kamen, waren die Müllsäcke voll und ein paar Kinder hatten auch Schätze gefunden, die sie stolz den anderen Kindern zeigten und mit nach Hause nehmen wollten. Die vollen Mülltüten legten wir in den Mülleimer, der sich am Skaterplatz befindet.

In der Stunde darauf brachten Lisa und ich nicht nur Handschuhe und Restmülltüten, sondern auch Plastik- und Biomülltüten mit. Gemeinsam mit den Kindern überlegten wir, welcher Müll in welche Tüte kommt. Es stand fest, dass wir wieder Müll sammeln wollten. Die Kinder waren so eifrig, dass wir gar nicht bis zum Schweinauer Buck kamen. Schon auf dem Weg dahin sammelten und analysierten wir Müll und trennten ihn. Wenn die Kinder nicht wussten, in welche Tüte der Müll kam, fragten sie uns oder sich gegenseitig. Jedes Kind wollte es richtig machen und da wir die Mülltüten auf die Kinder aufgeteilt hatten, passte jedes Kind haarscharf darauf auf, dass nur der „richtige” Müll in seiner Tüte landete. Die Gruppe diskutierte untereinander, welchen Müll sie gefunden hatten, und jeder war stolz auf seinen Fund. Es gab viel Austausch untereinander und die Gruppe formierte sich zu einer Art „Müllteam”. Jeder half jedem.

Eine Woche später startetet wir nicht mit dem Müllsammeln, sondern handelten nach den Bedürfnissen der Kinder. Diese wollten rumtoben, Buchstaben in den Sand schreiben, auf dem Skaterplatz Pause machen, mit Steinen das Eis vom Fluss brechen und vieles mehr. Dann hatte ein Kind die Idee, auf den Schweinauer Buck zu laufen und der Vorschlag wurde von allen akzeptiert. Oben auf dem Berg fanden wir völliges Chaos. Jemand hatte den Mülleimer von der Halterung genommen und ihn den Hang runtergeschleudert, wobei ein großer Teil des Mülls überall herumlag. Lisa und ich hatten Einweg-Handschuhe einstecken gehabt und kurzerhand wurde von der Gruppe beschlossen aufzuräumen. Jeder packte an. Der Mülleimer wurde wieder auf das Gestell gesteckt und der rumliegende Müll wurde vollständig aufgesammelt. Auf den aufgeräumten Platz waren die Kinder sehr stolz.

Einfach alles wurde gefunden: Plastikflaschen, Bierkorken, McDonalds-Tüten usw.

Eine Gruppenstunde später spielten wir das „Ich finde einen Schatz”-Spiel. Jedes Kind sollte einen Schatz finden und ihn am Ende der Suche zeigen. Es wurden Steine und Schneckenhäuser, aber auch z.B. ein Netz oder grüne Plastikkugeln von Nurs-Spielzeugwaffen gefunden. Die Kinder waren auf jeden Schatz stolz – sowohl auf die Naturschätze als auch die „recycelten“ Schätze.

Am Ende des „Müllprojekts” machten wir uns auf die Suche nach dem Frühling. Ziel war es, Frühjahrsblüher und Knospen zu finden. Wir durchsuchten Gebüsch, Wiesen und den Hang vom Schweinauer Buck, ebenso wie den Straßenrand. Wir fanden keinen einzigen Frühjahrsblüher, dafür aber eine große Menge an Müll. Lisa und ich hatten zwar Müllsäcke, aber keine Handschuhe dabei, und mit bloßen Händen wollten wir den Müll nicht anfassen. Doch schnell erfanden wir ein Spiel, mit welchem wir den Müll aufsammeln konnten. Jedes Kind suchte sich zwei stabile Stöcke, die ungefähr eine Armlänge hatten, und Ziel war es, durch Einklemmen des Mülls zwischen den zwei Stöcken diesen in den Müllsack zu befördern. Manchmal dauerte es ein wenig, doch die Kinder waren sehr geduldig und bewiesen große Ausdauer. Nach einer Dreiviertelstunde hatten wir den Müllsack voll! Ein Kind brachte es auf den Punkt: „Wir wollten den Frühling finden, aber wir finden nur Müll!“

Annkathrin Slavik und Lisa Schlammberger