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Merianin 2018+ – neuer Lebensraum für Insekten

Merianin 2018+ – das Projekt

Zum Jubiläumsjahr von Maria Sibylla Merian hat die BN-Kreisgruppe zusammen mit der Merianschule im Jahr 2017 im Heilkräutergarten am Hallertor ein Schmetterlings- und Insektenbeet angelegt. Dabei entstand die Zusammenarbeit mit Margot Lölhöffel, die sich schon lange auf den Spuren von Maria Sybilla Merian für Schmetterlinge einsetzt und mehr Lebensraum für diese einfordert. Ihr Projekt Merianin 2018+ begann zu wachsen.

Nachdem 2017 zum 300. Todestag zahlreiche Veranstaltungen rund um Maria Sibylla Gräffin, geborene Merianin, stattgefunden hatten, waren 2018 bereits 350 Jahre vergangen, seit diese 1668 nach Nürnberg kam – ein guter Anlass, sich an die Malerin und Naturforscherin zu erinnern, die noch heute unter ihrem Mädchennamen weltberühmt ist.

Ihre lebenslange Forschung galt den Insekten in ihrer pflanzlichen Umwelt, die sie in ihrer Schönheit mit unglaublicher Präzision immer wieder zeichnete, malte und in Kupfer stach. Ein Vergleich ihrer Kunstwerke mit der jetzigen Situation macht deutlich, wie gefährdet der Lebensraum der Insekten und ihrer „Wirtspflanzen“ heute ist.

Die Initiative „Merianin 2018+“ für mehr Vielfalt auf Grünflächen im öffentlichen Raum, in privaten Gärten, auf bisher vernachlässigten Restflächen und sogar auf Balkonen soll nicht nur 2018, sondern nachhaltig und langfristig wirken. Deshalb ist das kleine „+“ ein wichtiger Bestandteil dieses Mottos.

Mithilfe der Merianin als symbolischer Schirmherrin wird es hoffentlich gelingen, in Nürnberg und seiner Nachbarschaft viele Blumenwiesen und bunte Beete zu schaffen, wo Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten ein reiches Nahrungsangebot vorfinden und sich gern niederlassen. Die Initiative „Merianin 2018+“ will dazu beitragen, dass wir die summenden und flatternden Lebewesen auf den faszinierenden Darstellungen der Merianin in Zukunft ebenso vielfältig auch in der Natur bewundern können.

Übrigens: Die Bezeichnung „Merianin“ war die damals übliche weibliche Form des Nachnamens. Um an diese längst vergessene Tradition zu erinnern, wurde für dieses Projekt die heute ungebräuchliche Version des Namens verwendet.

Interview mit Maria Sibylla Merian im Jahr 2018

Die Schirmherrin des Projekts zur Schaffung von neuem Lebensraum für Insekten blickt zurück auf ihre Zeit in Nürnberg und erklärt, was die Nürnberger heutzutage aus ihren Erfahrungen lernen können. Hier lesen

Jede Blüte zählt! Tag der Bienen und Schmetterlinge

Infotag zur naturnahen Garten- und Grünflächengestaltung

Auch jeder Gast zählte diesmal: Trotz Corona fanden sich am Samstag, den 14. März 2020 noch etwa dreißig unerschrockene Interessierte zum großen Infotag von BUND Naturschutz Nürnberger Süden und einkorn e.V. ein. Trotz zahlreicher Absagen gab es in der geräumigen AWO-Begegnungsstätte in entspannter Stimmung eine schöne Mischung aus historischer Anregung und handfesten Praxistipps.

zum ausführlichen Bericht


Rettet die Schmetterlinge!

Nur noch etwa 30 % der bayerischen Tagfalter gelten als nicht gefährdet. Gerade Nürnberg gilt mit seinen nur ca. 60 Tagfalterarten als besonders arm. Im Raum Kornburg konnte der BUND Naturschutz dank vieler Spenden bisher etwa 70.000 Quadratmeter Biotope erwerben und vor allem als Blühflächen sichern. Sie bieten heute 34 verschiedenen Tagfaltern Lebensraum – eine für Nürnberg seltene Artenfülle. Wir wollen Ihnen die wichtigsten Arten vorstellen.


Projekt der Merianschule

Zum 50-jährigen Schuljubiläum der Merianschule beschäftigten sich unsere Schüler klassenübergreifend intensiv mit Werk und Lebenslauf unserer Namenspatronin Maria Sibylla Merian. Die Größeren besuchten in Nürnberg den „Meriangarten“ an der Kaiserburg und bestaunten das ehemalige Wohnhaus der „Merianin“. Besonders beeindruckten sie die detailgetreuen Zeichnungen von Raupen, Schmetterlingen und Blumen, die die Künstlerin in ihrer Nürnberger Zeit bei Naturstudien anlegte.

Beim Besuch des Merianbeets am Heilkräutergarten am Hallertor, das bereits im Frühling 2017 von Merianschülern gemeinsam mit dem BUND Naturschutz, dem Ehepaar Lölhöffel und SÖR angelegt worden war, entstand bei den Schülern und Lehrern der Wunsch, den eigenen Schulgarten noch insekten- und schmetterlingsfreundlicher zu gestalten.

So wurde im Rahmen eines Projekttags im April ein Schmetterlings- bzw. Merianbeet mit den unterschiedlichsten Kräutern und Nektarpflanzen angelegt, die eine gesunde Entwicklung der Schmetterlinge positiv unterstützen können. Tatkräftige und finanzielle Unterstützung erhielten wir hierbei von der Firma Novartis. Mit Broschüren und Literatur erarbeiteten wir zudem, welche Schmetterlingsarten und Falter in unserer Region heimisch sind.

Parallel befassten sich unsere Erstklässer ganzheitlich mit dem Thema „Metamorphose: von der Raupe zum Schmetterling“. Spielerisch wurde mit Bildern und Gebärden aus dem Buch der „Unterstützten Kommunikation“: „Die Raupe Nimmersatt“ die Entwicklung einer Raupe zum Schmetterling erarbeitet und das Lied „Die Raupe Nimmersatt“ gesungen. In Arbeitsblättern wurden Bilder zu den Entwicklungsstadien eingeklebt. Im Kunstunterricht gestalteten die Schüler passend hierzu aus den unterschiedlichsten Materialien farbenfrohe Raupen und Schmetterlinge. Im Schulgarten säten sie eine Schmetterlingswiese aus. Erfreulicherweise ergab sich Anfang Juni die Gelegenheit, an einem umweltpädagogischen Angebot bei Herrn Mümmler teilzunehmen. Er kam mit echten Eiern und Raupen eines Distelfalters und Anschauungsmodellen in den Unterricht. Die Raupen blieben in einem Behältnis mit Nahrungsbrei im Klassenzimmer. Dadurch konnten die Schüler über mehrere Tage in ihrem Klassenzimmer „live“ die Entwicklung der Raupen bis zum fertigen Distelfalter verfolgen. Durch die warmen Temperaturen schlüpften die Falter sogar ein paar Tage früher als erwartet. Selbstverständlich wurden diese Falter abschließend im Schulgarten in die Freiheit entlassen.

Die Begeisterung der Merianschüler über diese Projekte zeigte sich auch noch Wochen später. Bei Ausflügen und Waldspaziergängen schauten sie sich intensiv wie „Detektive“ in ihrer Umgebung um und hielten eifrig Ausschau nach diesen faszinierenden Wesen.

Text: Silke Probst (projektleitende Lehrerin an der Merianschule)


Schmetterlings- und Insektenbeet

Zum Jubiläumsjahr von Maria Sibylla Merian hat die Kreisgruppe zusammen mit der Merianschule im Jahr 2017 im Heilkräutergarten am Hallertor ein Schmetterlings- und Insektenbeet angelegt. Neben Nektarpflanzen für die Schmetterlinge wurde vor allem an Fresspflanzen für Raupen gedacht. Während die erwachsenen Tiere meist nicht wählerisch bei der Nahrungssuche sind, haben sich Raupen oft stark spezialisiert. Würde man zum Beispiel die meist unerwünschten Brennnesseln ausrotten, dann hätten es solch schöne Falter wie das Tagpfauenauge und der Kleine Fuchs sehr schwer. Denn ihre Raupen fressen fast ausschließlich an Brennnesseln.

Bei der Einweihungsfeier des Merianbeets entstand eine wunderbare Zusammenarbeit des BN mit Margot Lölhöffel, die sich schon lange auf den Spuren von Maria Sybilla Merian für unsere Schmetterlinge einsetzt und mehr Lebensraum für diese einfordert. Ihr Projekt Merianin 2018+ begann zu wachsen.

Die Stadt Nürnberg konnte gewonnen werden, die mit dem „InsektenReich“ im Volkspark Marienberg schon eine vorbildliche Fläche geschaffen hatte und bei weiteren Anlagen auch immer die Bedürfnisse von Schmetterlingen im Auge behalten will.

Die Umweltstation und das Kinder- und Jugendmuseum bieten Projekte für Schulklassen an.


Und jetzt sind Sie gefragt

Machen Sie mit und schaffen auch Sie Lebensraum für unsere Schmetterlinge und für andere Insekten. Die Tiere sind nicht nur schön, sondern erfüllen auch eine wichtige Funktion, wie das Bestäuben von Pflanzen.

Sie haben nur einen kleinen Balkon oder ein Fensterbrett?
Macht nichts. Auch ein paar Kräutertöpfe bieten schon Nahrung.

Sie haben einen kleinen (Vor-)Garten?
Das ist natürlich noch besser. Schmeißen Sie die Steine raus und gönnen Sie sich und unseren Insekten Blühpflanzen. Setzen Sie zwischen Ihre schönen gezüchteten Sträucher mit den gefüllten Blüten einheimische Pflanzen. Einheimische Pflanzen machen nicht viel Arbeit, weil sie an die Gegebenheiten bei uns angepasst sind. Außerdem sind sie für unsere Schmetterlinge oft besser verwertbar. In unserer Geschäftsstelle können auch Samentütchen erworben werden.

Ihre Nachbarn finden das „Unkraut“ in Ihrem Garten unordentlich?
Erklären Sie Ihnen, dass solche Blühbeete sehr wichtig für die Insekten sind. Vielleicht haben ja auch Ihre Nachbarn schon einmal etwas vom Insektensterben gehört. Frau Lölhöffel hat auch eigens für verständnislose Nachbarn ein Schild entwerfen lassen, das Sie in Ihr Beet stecken können und das anzeigt: Dieses Beet ist etwas ganz Besonderes. Es ist ein Merianin-Beet und für unsere Schmetterlinge angelegt.

Ansprechpartnerin

Margot Lölhöffel
contact[at]merianin.de